Editorial
Erschienen in: Arbeitsbuch 2023: Johan Simons – Dialog mit dem Tod (07/2023)
Assoziationen: Schauspielhaus Bochum
In den hier versammelten Texten liest man von Spieler:innen, Weggefährt:innen und Theoretiker:innen. Selten mal Momentaufnahmen, oft persönliche Beschreibungen von Arbeits- und Freundschaftsverhältnissen, Versuche, zu skizzieren, wie sich – manchmal über Jahre und Jahrzehnte – das Arbeiten mit Johan Simons gestaltet, wie es sich entwickelt und immer und immer wieder überraschende Wendungen nehmen kann, sei es durch kreative Pausen oder ununterbrochenes Miteinanderwachsen. Bei solchen Betrachtungen ist es unmöglich, die Figur des Künstlers Johan Simons von ihm „als Mensch“ abzutrennen.
Ursprünglich gedacht als Geschenk an ihn zu seinem 75. Geburtstag, erscheint es nun kurz vor seinem 76. und nicht, wie vor einem Jahr als Drucksache, bestehend aus dreißig handnummerierten Exemplaren, sondern als Arbeitsbuch, das auf der Grundlage eines ganzen Lebens vor allem seine Zeit am Schauspielhaus Bochum betrachtet und reflektiert.
Sandra Hüller hat einen Brief geschrieben, Jan-Phillip Sprick untersucht die Rolle von Klang und Musik in Johan Simons‘ Inszenierungen, deren Ästhetik, Arbeitsweise und Vektoren nachgegangen wird. Jens Harzer gibt einen
kurzen poetischen Abriss darüber, wie er Johan Simons als Regisseur wahrnimmt, Vasco Boenisch schreibt über „Penthesilea“ und Johan Simons denkt selbst über „Alkestis“ nach – und über den Glauben. Nikolaus Müller-Schöll umreißt einen langen Entwicklungszeitraum seiner Arbeit und seiner ganz eigenen...