100 Jahre Theater am Domhof
Eine Chronik
von Carsten Steuwer
Erschienen in: Gegen den Alltagsstaub – Theater in Osnabrück – 100 Jahre Theater am Domhof (08/2009)
Assoziationen: Theatergeschichte Niedersachsen Theater Osnabrück
Von der Vorgeschichte bis zum Startschuss
»1. Wegen der hohen kulturellen und sittlichen Bedeutung, die ein gutes Theater für alle Klassen der Bevölkerung hat. 2.Mit Rücksicht auf diewirtschaftliche Bedeutung für Osnabrück [...].«
Mit diesen und anderen Argumenten sprachen sich Magistrat und Bürgermeister imJahre 1905 für den Bau eines Theatergebäudes aus. Eine Entscheidung,die denWünschen der Osnabrücker Bürger entgegenkam; schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts hatten sie das Theaterleben in der Stadt angekurbelt. Als die damalige Spielstätte, der Marstallflügel im Schloss, 1818 geschlossen wurde, suchte man ein neues Gebäude. Das war mit dem»Waisenhof« an der Großen Gildewart gefunden. Die Stadt konnte aber die dringend erforderlichen Renovierungsarbeiten nicht bezahlen. So sprangen einige Theaterfreunde in die Bresche und sammelten 5000 Taler unter der Osnabrücker Bürgerschaft zur Gründung des »Actien-Theater in Osnabrück«. 1832 konnte das »Actien-Theater« schließlich sein renoviertes Haus beziehen. Die Stadt hatte ihr erstes festes Theater.
Am 15. August 1882 beschloss der Magistrat der Stadt, das »Actien-Theater« als Stadttheater zu übernehmen. Bereits Monate zuvorwar das erste Mal über einen Theaterneubau verhandelt worden. Doch die nicht endenwollenden Diskussionen über den Standort und vor allem die fehlenden Geldquellen »vertagten den projektierten Neubau auf unabsehbare Zeit«. Die stetig steigende Einwohnerzahl (1882 etwa 30 000; 1905 etwa...