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Hörspiel: Reizende Reigen
von Gerwig Epkes
Erschienen in: Theater der Zeit: Andrzej Stasiuk: Autor der Vergessenen – Der Erste Weltkrieg und das Rumoren der Geschichte (01/2014)
Werner Schwab war und ist bekannt für seine derb-direkte Sprache, die nichts unausgesprochen lässt. War schon damals, 1896, Arthur Schnitzlers „Reigen“ ein skandalauslösendes Theaterstück, nahm sich Werner Schwab in den 90er Jahren Schnitzlers „anstößigen Beziehungskarussells“ an: Der reizende Reigen nach dem Reigen des reizenden Herrn Arthur Schnitzler (UA Schauspiel Zürich, 1995). Alle Paare treffen sich und kommen sich körperlich näher, aber sind doch weit von menschlicher Wärme entfernt. Alles wird verbal überzeichnet. In erschreckender, „brüllender“ Komik. Ein Auf und Ab von Traurigkeit und Obszönität. Skandalös ...
Wie schön, wenn eine Göttin einen Menschen rettet. So geschehen in klassischen Zeiten Griechenlands. Da trug die Göttin Diana Iphigenie, die Tochter des Agamemnon, in einer Wolke davon, als sie von ihrem Vater geopfert werden sollte, um so die Aussichten auf einen günstigen Ausgang des Kriegszugs nach Troja zu verbessern. Als die Wolke über Tauris stand, ließ die Göttin Iphigenie auf der heutigen Halbinsel Krim landen. Als Priesterin der Diana machte sie dann Tauris zu einer fremdenfreundlichen Halbinsel. Denn nun konnten die Fremden sicher sein, nicht mehr wie üblich der Diana geopfert zu werden, wenn sie Tauris betraten. Was Dankbarkeit des Menschen und die gute Tat einer Göttin alles bewirken können! König Thoas machte...