Theater der Zeit

„Ich wollte doch nur eine Erzählung machen“

Jean-Luc Godard als Komponist

von Heiner Goebbels

Erschienen in: Recherchen 96: Ästhetik der Abwesenheit – Texte zum Theater (08/2012)

„Das Gehör ist unser hartnäckigster Sinn. Es verschwindet bei der Narkose als letztes und kommt beim Aufwachen als erstes zurück.“ Dirk Schwender (Anästhesieprofessor)1

Nach der koketten Selbstbezichtigung Godards, er habe in seinen ersten Filmen die Musik auf die Bilder gesetzt wie „Ketchup auf McDonalds“, ist in den letzten Jahren oft diskutiert und betont worden, wie sehr seine späten Filme „aus dem Ton heraus“ entwickelt sind.2 An dem Film Nouvelle Vague aus dem Jahre 1990 lässt sich die wachsende Autonomie der Tonspur differenziert belegen, besonders seitdem der gesamte Soundtrack dieses Films auch als Doppel-CD zugänglich gemacht wurde.3 Dass durch die Trennung der unterschiedlichen Wahrnehmungsordnungen von Bild und Ton hierbei ein „imaginärer Zwischenraum“ aufgeschlossen wird und eine „doppelte Bühne“ entsteht, auf der sich unsere Erfahrung und Vorstellung entfalten können, darauf hat Helga Finter treffend hingewiesen.4 Um der Bedeutung zu entsprechen, die dabei insbesondere dem Hören zukommt, möchte ich am Beispiel einer Analyse der ersten Minuten des Films der Frage nachgehen, wie genau die Tonspur beschaffen sein muss, mit der es Godard gelingt, dem Film diese Qualität zu verleihen.

Zwischen die ersten Bilder des Films sind noch die Credits geschnitten, bei denen auffälligerweise der Name Godard fehlt.5 Wir...

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