Diskurs
Echoraum der Widersprüche
6. double-Diskurs auf der FIDENA 2018
von Katja Spiess
Erschienen in: double 38: Face-Off – Politiken von Gesicht und Maske (11/2018)
Assoziationen: Puppen-, Figuren- & Objekttheater
„resist!“ war das Motto der FIDENA 2018. Aber was heißt „Widerstand“ für die Künstler*innen, was bedeutet es für die Theaterkunst? Diese Fragen diskutieren beim 6. double-Diskurs in Bochum die Figurenspieler*innen und Regisseur*innen Stefanie Oberhoff, Ariel Doron und Heiki Ikkola – alle auch mit aktuellen Inszenierungen im Programm der FIDENA vertreten. Moderiert wurde das Gespräch von der Dramaturgin und Kuratorin Johanna-Yasirra Kluhs.
Befragt nach ihrem „widerständigen“ Verhältnis zur Gegenwart konnten die Podiumsteilnehmer*innen auf sehr unterschiedliche Erfahrungen verweisen. Während für Heiki Ikkola von der Dresdner Compagnie Freaks und Fremde, dessen künstlerische Laufbahn noch zu DDR-Zeiten begann, das Selbstverständnis als Künstler stark in einem sich mit dem System reibenden Verhältnis wurzelt, beschrieben Ariel Doron – in Dresden lebender israelischer Figurenspieler – und die Stuttgarter Figurenspielerin und Bühnenbildnerin Stefanie Oberhoff ihr politisches Engagement als prozesshafte Entwicklung aus der künstlerischen Arbeit heraus. Während Doron seine Arbeit vor allem als Auseinandersetzung mit dem Material und den sich im Material abbildenden sozialen und politischen Konstellationen beschrieb, berichtete Oberhoff davon, wie die Arbeit in interkulturellen Kontexten sie zunehmend mit dem Thema der globalen „Ungleichverteilung“ und der Notwendigkeit diese – nicht nur künstlerisch – zu bearbeiten, konfrontiere. Eine zentrale Frage politischer Kunst sei für ihn, so ergänzte Ikkola, welche...