Theater der Zeit

Impulsreferat: Über Wirklichkeitsbehauptungen und Handlungsspielräume

von Harald Welzer

Erschienen in: Recherchen 127: Darstellende Künste im öffentlichen Raum – Transformationen von Unorten und ästhetische Interventionen (12/2017)

Guten Abend.

Ich bedanke mich auch für die Einladung, und ich teile mit Walter Grasskamp eine Eigenschaft: Ich habe auch keine Ahnung vom Theater. Eine andere teile ich nicht, nämlich Angehöriger der 68er-Generation zu sein. Vielleicht könnte ich sogar die Behauptung aufstellen, ich habe den großen Vorteil, Angehöriger gar keiner Generation zu sein. Das kann man empirisch sehr gut dann begründen, wenn es keine Generation gibt, die irgendwie signifikant hervorgetreten ist mit einer bestimmten Form von Behauptung über eine eigene Deutungsmacht in Bezug auf die Gegenwart. Es ist ja so, dass Generationen immer erst im Nachhinein entstehen. Also, ein 68er wusste ja noch nicht, dass er 68er ist, als 68 gewesen ist, und die hegemoniale Deutung vergangener Wirklichkeiten durch Generationen entsteht immer, wenn diese Generationen selber in elitäre Funktionen kommen in der Gesellschaft, sodass sie dann sagen können, was sie eigentlich für die Gestalt dieser Gesellschaft hervorgebracht haben. Das richtet sich jetzt natürlich überhaupt nicht gegen Sie, Herr Grasskamp. Aber es richtet sich gegen viele Ihrer Generationsangehörigen, die im Nachgang gewissermaßen aus der Deutung, dass die Mensaschlange sehr lang gewesen ist und sie deshalb auch schon Teil einer Demonstration gewesen sind, sich einer Generation zugerechnet haben oder rechnen konnten, die...

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