Theater der Zeit

La moindre des choses

Filmische Berichte über ein Theater jenseits der Perfektion

von Miriam Drewes

Erschienen in: Recherchen 91: Die andere Szene – Theaterarbeit und Theaterproben im Dokumentarfilm (07/2014)

Assoziationen: Dossier: Bühne & Film

Der Mensch ist von Natur aus nicht gut. Um friedlich zusammenzuleben, müssen wir uns von archaischen Verhaltensmustern befreien. Das erfordert viel Arbeit und Selbstkritik, sonst würden wir ja im Paradies leben. Wir können uns dem Ziel immer nur ein bisschen nähern, ganz erreichen wir es wohl nie.1

Mit diesen Sätzen beschreibt der französische Dokumentarfilmer Nicolas Philibert sein pessimistisch grundiertes Welt- und Menschenbild, das sich auch in der Themenwahl seiner Filme niederschlägt, wie er in einem Interview aus dem Jahr 2003 präzisiert: „Ich interessiere mich immer für die Frage: Wie können wir lernen, zusammenzuleben, gemeinsam etwas aufbauen, trotz unserer scheinbar saturierten Existenz?“2 Tatsächlich ist Philiberts Arbeit zum Großteil von Negationen geprägt; diese bilden gleichsam eine Art Antriebsmotor, um zu dem zu gelangen, was man als Dokumentation unterschiedlichster Formen der Empathie als Voraussetzung für das Zusammenleben, genauer gesagt: für das Funktionieren einer Gesellschaft, bezeichnen könnte. Obwohl Philiberts Filme zunächst nicht so aussehen, als sollten sie eine konkrete Botschaft vermitteln – womit der Regisseur etlichen seiner Kollegen folgt, die jegliches Sendungsbewusstsein ablehnen3 –, impliziert seine Aussage erst einmal das genaue Gegenteil. Sie verweist nämlich durchaus auf ein hohes Maß an Funktionalisierung seiner Filme, auf eine Ausrichtung an einer kausalen Zweck-Mittel-Relation...

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