Gespräch
Interview mit Robert Jakobsson, Teater Albatross
von Siegmar Schröder und Robert Jakobsson
Erschienen in: Wir haben es einfach gemacht! – Reisen in internationale Theaterwelten (07/2024)
Siegmar Schröder _ Was machte die Faszination für das Theater für dich aus, als du jung warst?
Robert Jakobsson _ Als Kind ging ich manchmal mit meiner Mutter in unser örtliches Stadttheater. Es hat mir zwar gefallen, aber nicht besonders. Mit 22 Jahren sah ich zufällig in Wrocław (Breslau) Grotowskis Apocalypsis cum Figuris. Ich wusste nicht, dass es sich um ein berühmtes Theater und ein berühmtes Stück handelte. Ich war nur zufällig eingeladen worden und wollte gar nicht unbedingt dorthin: Theater auf Polnisch?! Doch der Abend hat mein Leben verändert. Die Erfahrung war ruhig und tiefgründig, ich sah mich als Teil des großen Kosmos. Ich beschloss, dass ich eines Tages selbst Theater machen würde. Fünf Jahre später begann ich, den Plan umzusetzen, etwas Ähnliches zu machen wie das, was ich gesehen hatte. Ich stieß auf ein Buch über die Inszenierung, die ich in Wrocław gesehen hatte, und begriff, dass ich Grotowski gesehen hatte! Durch das Buch erfuhr ich auch vom Odin Teatret; ich nahm Kontakt auf – und alles begann.
SSch _ Erzähl von deiner Zeit im Teatro Nucleo und dem kulturellen Leben dieser Zeit.
RJ _ Zusammen mit Ulf Skogsén und Pita Fridell arbeitete ich vier Jahre...