Vor fast 20 Jahren erschien im Verlag Theater der Zeit ein Arbeitsbuch, das die „Animation fremder Körper“ erkundete. Seitdem hat sich die Kunstsparte rasant entwickelt. Das Figurentheater fand nicht nur größere Publikumskreise, sondern zog als künstlerisches Mittel auch zunehmend in Sprechtheater- und Musiktheaterproduktionen ein. Und gerade das Puppen- und Materialtheater hat sich vielfach als produktive Schnittstelle zu anderen Künsten, als Übersetzer, Überbrücker und Verbinder erwiesen. Die damals noch in Abgrenzung von den klassischen Theatersparten auch als „Das Andere Theater“ benannte Theaterform hat sich durch Versuch und Experiment, Ausdauer und Beharrlichkeit in viele Facetten ausgefächert. double-Leser wissen das. Und trotzdem wurde es Zeit, all dem in einem neuen Arbeitsbuch nachzugehen.
„Der Dinge Stand“ titelt dieses recht lapidar und beinhaltet doch eine Fülle von anregenden Texten über das Sujet. Wie in der Vorgängerpublikation werden ziemlich viele grundsätzliche Fragen verhandelt oder mindestens angeschnitten, was über manch eher chronistisch ausgeführte Texte hinwegtröstet. Die behandelten Themenkomplexe lassen sich grob in die Bereiche Formen des Erinnerns, politischer Protest, Transitzonen, (künstliche) Körper, Digitales und Robotik einteilen – wobei sich die Themen an vielen Stellen berühren und überschneiden.
Die anhaltende Frage nach Manipulation und Beherrschbarkeit stellt sich dabei auf mehreren Ebenen. Hier wird der Status des Objekts immer...