Die Burschenschaft Hysteria veröffentlichte am 18. Mai 2019 auf Facebook eine Abrechnung für eine Sommerklausur 2017. Darunter die Posten: Charterflug Wien–Ibiza plus CO2-Kompensationszahlung, Miete Finca inklusive Endreinigung, Bier, Snacks und ein USB-Stick 16 GB. Am Vorabend dieser „Offenlegung“ stellten Spiegel, Süddeutsche Zeitung und Falter Ausschnitte des mittlerweile als Ibiza-Video in die Geschichte eingegangenen Mitschnitts von HC Strache, Johann Gudenus und der „Oligarchen-Nichte“ online. Die Hysteria insinuierte mittels Facebook-Posting, sie selbst sei verantwortlich für das kompromittierende Material und reklamierte Ibiza-Gate als Hysteria-Erfolg.
Laut eigener Geschichtsschreibung 1810, also noch vor der sogenannten Urburschenschaft 1815 in Jena, als Geheimloge rund um Maria Leopoldine von Österreich, spätere Kaiserin von Brasilien, entstanden, schreibt sich die Burschenschaft Hysteria seit Anfang 2016 in die öffentliche Wahrnehmung ein. Die Frauen tragen Wichs und Coleurnamen, treten zähnefletschend, wie ihr Wappentier Hyäne, als matriarchale Verbindung auf. „Auf zum goldenen Matriarchat!“, skandieren sie. Kapern die Insignien und Rituale schlagender Burschenschaften, präsentieren online und offline eine lückenlose Selbstinszenierung. „Kunstprojekt“ oder „Persiflage“ – das hört die Hyäne nicht gerne und beißt. Subversion durch Überaffirmation und nirgendwo ein Augenzwinkern.
2017 landete die Hysteria einen ultimativen Coup. Mitglieder der Burschenschaft entrollten auf dem Wiener Akademikerball ein Banner und erklärten die Tanzveranstaltung in der Hofburg...