Vorwort
von Hella Bartnig
Erschienen in: Oper am Rhein für alle – Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf Duisburg. Generalintendanz Christoph Meyer (2009–2025) (07/2025)
»Oper am Rhein für alle«, es klang wie ein Versprechen, das Christoph Meyer und die neue Theaterleitung im August 2009 abgaben, als sie zum Auftakt ihrer ersten Spielzeit die Live-Übertragung der Eröffnungsgala aus dem Düsseldorfer Opernhaus auf den Burgplatz ermöglichten. Mehrere Tausend Menschen waren gekommen, Opernfans und Schaulustige, neugierig auf dieses außergewöhnliche musikalische Event. »Wir wollen auf die Menschen zugehen und ihnen zeigen: Die Tür zur Oper ist offen. Jeder soll sehen, was wir hier machen!« Damit gab der neue Intendant den Ton an für die 16 Jahre, die folgen sollten und auf die wir in diesem Buch zurückblicken.
Die Live-Übertragungen aus dem Opernhaus, Opernkonzerte im Autokino oder im Rheinpark Golzheim, dazu die kontinuierliche Serie der Haniel Klassik Open Airs in der Nachbarstadt Duisburg, das waren mehr als nur aufwendige Appetizer. Sie schufen Präsenz und das Hochgefühl, dass Kunst und Musik Menschen zusammenbringen können, was einer Einladung zu künftigen Theaterbesuchen gleichkam. Wagner, Verdi, Strauss, zyklisch präsentierte Opernraritäten, zeitgenössisches Musiktheater und die große Bühne für das junge Publikum, dazu der mit »b.01« numerisch betitelte Ballettabend – schon das Programm der ersten Spielzeit enthielt die Koordinaten, entlang derer sich der Wahlspruch »Oper am Rhein für alle« einlösen sollte.
Dass sich die folgenden...