Geschmack, Konsistenz und Aussehen Ihres Brötchens sollen genau richtig sein“, steht in projizierten Lettern auf der Theke. Tankwartin Ursula Richter erfüllt ihre Aufgabe als Bistromitarbeiterin mit weißen Hygienehandschuhen akkurat. Gekonnt teilt sie Butter und Belag nach Augenmaß, sie schmiert und belegt sorgfältig. Mit Bedacht beäugt sie die Form des Boulettenbrötchens, nickt stolz und legt es: in den Mixer. Warum die Tankwartin dann an ihrem so effizient zerkleinerten Brötchenbrei nippt, ist vielleicht gar nicht so wichtig. Jedenfalls nicht, wenn Marshall McLuhan recht hat: The medium is the message?
Das Intermedia Orkestra (IMO) entstand 2009 aus Studierenden der Geisteswissenschaften in Leipzig. Für ihr aktuelles Projekt „Broadcasting Yerevan“, das im April dieses Jahres in der Bremer Schwankhalle in Kooperation mit Radio Bremen und Szenenwechsel, dem Förderprogramm der Robert-Bosch-Stiftung und dem ITI, Premiere feiern wird, formierte IMO sich 2013 neu. Als Gründungsmitglied versammelt der Germanist Lukas Bugiel nun die Berliner Tanzwissenschaftlerin Alexandra Hennig sowie die Hildesheimer Performerin Juliane Hahn und die Bochumer Theaterwissenschaftlerin Mareike Theile um sich. Nomen est omen, orchestrieren sie im Spannungsfeld verschiedener Künste, Formen und Formate, die sie zusammenbringen und in neue Richtungen steuern.
Beim variationsreichen Zusammenführen und Verknüpfen der unterschiedlichen Formate und Präsentationsmodi ist für IMO maßgebend, dass sie in...