Unsere Sinne waren gespannt
von Romana Fasselt
Erschienen in: Oper am Rhein für alle – Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf Duisburg. Generalintendanz Christoph Meyer (2009–2025) (07/2025)

Die Kleider der Damen knistern, die Garderobiere hängt den französischen Seidenmantel sorgsam auf einen Bügel, die weite Wendeltreppe ist festlich beleuchtet und oben im Foyer erwartet Christoph Meyer die Premierengäste mit verschmitzt erwartungsvoller Gespanntheit auf das bald einsetzende Bühnengeschehen. So oft ich diesen Moment erleben durfte, ich wurde immer überrascht. Unvergessen das leichte Klirren nicht von Champagner-, sondern von genau 3432 von der Decke hängenden Gläsern im »Liebestrank«, das dunkle diffus furchteinflößende Licht in den Inszenierungen von Michael Thalheimer, das mährische Bauernleben Jenufas oder die überwältigende Elena Sancho Pereg als Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos«.
Christoph Meyer hat durch seine Innovationskraft und künstlerische Vielfalt dem Freundeskreis jede Menge Entfaltungsmöglichkeiten gegeben: ob »Opernbaukasten« mit Malte Arkona voller Inspirationen aus Zirkus und Commedia dell’Arte und gespickt mit Slapstick und Selbstironie, dem Opernstudio, der international anerkannten Talentschmiede, oder beim Abendessen unterm Sternenhimmel zu »Weihnachten mit Freunden«. In den Meisterklassen-Konzerten fühlten wir mit den jungen Sänger*innen die Aufregung des Auftritts geschützt im historischen Gewölbe des Maxhauses. Fasziniert hörten wir, aus welcher Herren Länder Christoph Meyer die Nachwuchstalente an den Rhein einlädt.
Zielführend und konstruktiv wurden stets die Fördermöglichkeiten besprochen. Der Freundeskreis hat mit Spannung die von ihm geförderte Produktion erwartet. Ob ein Farbenrausch in...