Stück
Das Fest
von Klaus Rohleder
Erschienen in: Theater der Zeit: Christoph Hein und Ingo Schulze: Rasender Stillstand – Fragen an die deutsche Wirklichkeit (10/2013)
Assoziationen: Dramatik
Personen:
Er
Sie
Fremder
Leopold
Eine Straße
Stimmen
Fremder: Und als ich wegging –
Bäume – Sträucher – Landschaft.
Unregelmäßigkeiten – der Weg.
Und Straße jetzt.
Gerade.
Kürzeste Strecke.
Verbindung zwischen ...
Denn Inseln lägen wir sonst –
gleich kastrierten Tagen –
kann Freude in sich selbst versickern?
(Sieht sich seitlich der Straße um)
Der glatte Rasen.
Noch frierend rings das frischlackierte Grün.
Nichts von dem trocknen Gras –
wo wir –
zwecks Liebe lagen …
Kahlschlag!
Obwohl ihr Name hier an jedem Stengel hing.
Es müßten Wurzeln noch im Boden liegen ...
(Rufend) Ankunft!
Albernheiten ...
Hier wagt kein Echo sich aus dem Versteck.
Sie: Föhn wird es geben.
Er: Hoffentlich.
Sie: Ich bin allergisch gegen Wetterstürze.
Er: Geschehen muß etwas.
Sie: Gleich wird er seinen Sitzplatz wechseln –
davon erwartet er meist Wunder.
(Schweigen)
Er: Die Gegend geht am Nullpunkt schwanger.
Sie: Und du bist mitgekommen ...
Er: (ärgerlich) A-a-a-ach.
Sie: Weil du mich brauchst ...
Er: Gut so.
Sie: Weil du mich liebst.
Er: Noch besser.
Sie: Liebst du mich noch?
Er: Wenn du darauf bestehst?
(Schweigen)
Er: Ein Alptraum diese Straße.
Nicht seit einer Stunde ...
Sie: Auf was wartest du?
Er: Daß man...