Mykorrhiza nennen wir ein Geflecht aus Pilzen und Pflanzen, das gemeinschaftliche Interessen zu verfolgen scheint. Über von Menschen definierte Speziesgrenzen hinweg gelingt es Pilzen und Pflanzen Informationen ebenso wie Nährstoffe auszutauschen. In der Logik der Systeme, die wir begrifflich nutzen, um Welt beschreibend hervorzubringen, bezeichnen wir Menschen dieses Zusammenwirken als Netzwerk. Der Gedanke des Netzwerkes wird in Bezug auf Ökologie als ein sich selbst regulierendes System unter anderem von Peder Anker, einem Historiker an der New York University, kritisch diskutiert. Ökologie ist ihm zufolge in ihrer historischen Ausdifferenzierung zutiefst verflochten mit rassistischer Ideologie des Imperialismus ebenso wie mit einer kybernetischen Ordnung der an Computerprozessen orientierten westlichen Kosmologie post 1945. Kurz gesagt existieren Ökologie und eine prästabilierte Ordnung auf der Erde ebenso wenig wie ein Netzwerk von Mykorrhiza. Dies sind lediglich Worte, die wir verwenden, um diese Dinge zu beschreiben, die sie aber zugleich in dieser Existenzweise zumindest für uns hervorbringen.
Die großen Transformatoren
Über Mykorrhiza wissen wir noch recht wenig, noch weniger aber über das Potential von Pilzen. Pilze sind keine Pflanzen, sie sind keine Tiere, sie sind ihre eigene Spezies. In jedem Fall aber sind sie sowas wie die große Müllabfuhr. Wenn es etwas gibt, das zu zersetzen, zu...