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Eine Drehscheibe im Land der Städte
Die interkommunale Förderinitiative NRW Kultursekretariat feiert 40. Jubiläum
von Martin Krumbholz
Erschienen in: Theater der Zeit: Blackfacing (10/2014)
Eine Drehscheibe im Land der Städte
Die interkommunale Förderinitiative NRW Kultursekretariat feiert 40. Jubiläum
Im Grunde hat alles mit urbs 71 begonnen. In Zeiten, als man noch Latein sprach (statt Englisch) und als es auch noch keine „Forma- te“ gab, stampften sechs Städte in Nordrhein-Westfalen ein wildes, anarchisches, geliebtes und gehasstes Kulturfestival aus dem Boden, urbs 71 eben. Es blieb ein Unikat. Doch drei Jahre später wurde das Sekretariat für gemeinsame Kulturarbeit in NRW gegründet, mit Sitz in Wuppertal – der urbs-Stadt. Sinn und Zweck war nicht unbedingt, „eins, zwei, drei, ganz viele ‚urbs‘ zu schaffen“, sondern eher solche kulturellen Aktivitäten zu bündeln und zu koordinieren, die eine einzelne Kommune im „Land der Städte“, wie NRW sich gern nennt, kaum stemmen kann. Zahlreiche interkommunale Errungenschaften wie etwa die Ruhrtriennale wären ohne das Sekretariat nicht denkbar. Jetzt feierte man in der Wuppertaler Stadthalle – kompakte Gründerzeitarchitektur, innen furios aufgehübscht – den 40. Geburtstag, mit einem Festakt, zwei Podiumsdiskussionen und dem einen oder anderen Gläschen Sekt.
Oliver Scheytt, der frühere Essener Kulturdezernent, hat es auf den Punkt gebracht: Das Sekretariat sei eine der wenigen Kulturinstitutionen in Deutschland, „deren Prinzip die Verfertigung dauerhafter Innovation beim Experimentieren ist“. Denn im Fokus – das betont...