Es gab eine Zeit, da fühlte Mario Holetzeck sich vom Leben geschlagen, stand kurz vorm endgültigen K.o. Das war während seiner katholischen Kindheit in Greiz, mitsamt einem charismatischen Priester, er ihn mit der enthusiastischen Art, wie er alljährlich den Kreuzweg Christi bebilderte, beeindruckte und ihn gleichzeitig missbrauchte. Ein furchtbares Zugleich. Mit 15 lief er fort von zu Hause.
Er kam nach Rostock, und weil er zu Hause nie Tiere habe durfte und in seinem Leben künftig alles anders werden sollte, beschloss er, Zootierpfleger zu werden. Tatsächlich eroberte er sich einen der begehrten Ausbildungsplätze, zudem, im Anschluss, eine Berufsausbildung mit Abitur im Rostocker Zoo und glaubte sich wieder obenauf.
Wie ein Schwamm sei er in dieser Zeit gewesen, sagt Holetzeck, alles an Leben um ihn herum in sich aufsaugend. Er wird ein vorbildlicher Lehrling, profiliert sich in der „Neuererbewegung“ sogar als Erfinder. Für Ali, den Esel, schweißt er einen Fütterungswagen und bekommt einen Preis dafür. Er will Tierarzt werden, aber bei der Musterung für den NVA-Wehrdienst sagt man ihm, dafür müsse er auf jeden Fall drei Jahre zur Armee gehen. Er unterschreibt. Doch draußen vor der Tür bricht er zusammen, bekommt einen Heulkrampf. Geht zurück und sagt, er könne das nicht,...