Fährt man von Elberfeld nach Barmen, mit Auto, Bahn oder Schwebebahn, kommt man an der Wupperschleife vorbei, in der das vor beinahe fünfzig Jahren, genauer: 1966 eröffnete Schauspielhaus liegt. Von außen könnte man es für einen vergrößerten Kühlschrank halten; umso schöner ist – war – das heute marode Haus von innen, das eine Zeit lang eine First-Class-Adresse im deutschen Theaterbetrieb darstellte. In der Ära Arno Wüstenhöfer (1963 – 1975) haben hier Bondy, Peymann, Zadek inszeniert, auch, als eine der ersten Regiefrauen, die Brecht-Schülerin Angelika Hurwicz. Kluge Dramaturgen haben vergessene Autorinnen wie Else Lasker-Schüler oder Marieluise Fleißer „ausgegraben“, auch das Berliner Theatertreffen war eine reelle Option. Nur wenige Kilometer sind es von hier zum Marx-Engels-Zentrum. In einer Nische dahinter findet man das mithilfe von Sponsoren errichtete Theater am Engelsgarten – eine umgebaute Lagerhalle, die ihre Ahnenschaft kaum verleugnet. Hier ist das traditionsreiche Wuppertaler Schauspiel oder eben das, was davon übrig geblieben ist, nun zu Hause. Mehr hat die verschuldete Stadt Wuppertal für ihr Theater nicht mehr tun können – und wollen.
Immerhin gibt es auch in Elberfeld und Barmen eine kulturaffine Bürgerschaft, die Sponsoren aktiviert, für das provisorische Sälchen Geld eingetrieben hat. Für die 2014 berufene Intendantin Susanne Abbrederis, die vom...