Der sogenannte Gustaf-Gründgens-Platz vor dem Düsseldorfer Schauspielhaus war jahre-, wenn nicht jahrzehntelang eine Brache im Herzen der Stadt. Reste einer vergangenen Tankstelle hatte man dort schlicht vergessen, eine Tiefgarageneinfahrt verschluckte hin und wieder einen Pkw, ein paar Skater vertrieben sich die Zeit. Das Theater, muss man wissen, wendet dem Stadtkern ja schnöde seine ausladende Rückseite zu; das Foyer betritt man vom Hofgarten aus. Eine eigentümliche Pointe des seinerzeitigen Architekten Bernhard Pfau, die später provisorisch korrigiert wurde, indem man auf der Stadtseite einen Windfang mit Kassenhaus anbaute. Die Hinterhofsituation des Platzes, die keinen Stadtvater, keine Stadtmutter zu stören schien, passte auf bedrückende Art zum verdrehten Kontext.
Nun, fünfzig Jahre nach der Einweihung (und nach einer grundlegenden Renovierung), hat sich das gottlob geändert, wie man bei Open-Air-Events des Festivals Theater der Welt feststellen konnte. Auf einer Tribüne vis-à-vis dem Podex des mächtigen Kulturtempels sitzend, das kantige „Dreischeibenhochhaus“ seitlich im Blick, eine neue Shoppingmall im Rücken, einen gleichmäßigen hellen Sandsteinfußboden unter sich, genoss man hier erstmals ein Gefühl der Geborgenheit. Die auseinandermontierten Einzelteile eines Flugzeugwracks, vom Architektenkollektiv raumlaborberlin kreiert und von der letzten Ruhrtriennale übernommen, dienten als Kulisse für alles Mögliche, egal, ob sie akut bespielt wurden oder nicht.
Die wunderbare Tanzperformance „Malen“...