Friedrich Hebbel schien der Heide nicht zu trauen: „Hinaus aus der Stadt! Und da dehnt sie sich / Die Heide, nebelnd, gespenstiglich / Die Winde darüber sausend / Ach, wär hier ein Schritt, wie tausend! / Und alles so still, und alles so stumm / Man sieht sich umsonst nach Lebendigem um.“ Was Hermann Löns das Landschaftsideal, beschrieb Hebbel in „Der Heideknabe“ als gespenstische Ödnis. Inmitten dieser also: Celle. Eine niedersächsische Kleinstadt wie alle anderen oder eine bedeutende Kreisstadt, ein Touristenmagnet? Vorort von Hannover oder südliches Tor zur Lüneburger Heide? Immerhin, der ICE hält. Und es gibt ein Theater.
„Schönen guten Tag, Döring mein Name.“ – „Ja, meiner auch.“ Der neue Schlossherr empfängt mich am Portal und stellt gleich klar, dass er das eigentlich gar nicht sei, ein Schlossherr. Im Gebäude befänden sich ja, erzählt er während der dann doch recht schlossherrenmäßigen Fahrstuhlfahrt nach ganz oben, nicht nur das Theater, sondern auch das Residenzmuseum, die Schlosskapelle und so weiter. Dann geht es noch – das ist dann gar nicht mehr so schlossherrenmäßig – eine absurd steile Treppe in Richtung Dachboden, und wir stehen in der niedrigen, gerade so bezugsfertigen Intendanz. Andreas Döring, zuvor Intendant am Jungen Theater Göttingen und selbst...