Theater der Zeit

Theater der Zeit 1/2015

Feuer und Eis

Theater im ostsibirischen Jakutsk

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Editorial

Berlin. Regierungsviertel. Eine Handvoll Menschen macht sich an einem Zaun zu schaffen. Nahezu unbemerkt von Passanten, Presse, Polizei werden an diesem Tag aus der hochsicherheitsüberwachten Bannmeile des Bundestags 14 Kreuze entwendet. Gedenktafeln an die Mauertoten, die nun, pünktlich zum 25. Jahrestages des Mauerfalls am 9. November 2014 auf Reisen geschickt werden sollen: an die „Mauern“ der Europäischen Union, an denen nach wie vor Menschen sterben. Wenige Tage später wird das Gebäude des Maxim Gorki Theaters in Berlin von rund 100 Beamten der Bundespolizei umstellt. Am Himmel kreisen Hubschrauber. Es sind Aktionen wie der „Erste Europäische Mauerfall“, mit denen das Berliner Künstlerkollektiv Zentrum für Politische Schönheit (ZPS) immer wieder bis in den inner circle der Macht vordringt. Kunst als fünfte Macht …

Künstlerinsert

Architektin des Lichts

Kann man den Augen noch trauen? – Die Bühnenbildnerin Magda Willi zeigt das Licht als eine unser Bild von Realität verändernde Kraft

von Gunnar Decker

Thema: unterwegs in offener Landschaft

Unterwegs in offener Landschaft

Unterwegs in offener Landschaft Am 22. Juli 2014 wehten zwei weiße Fahnen auf der Brooklyn Bridge in New York. Ein Moment der Irritation für Pendler, Passanten, Presseleute, in deren Blick …

von Matthias Dell

Warum soll Kunst einem immer nur dann begegnen, wenn man vorgewarnt ist? – Teilnehmer des „Ersten Europäischen Mauerfalls“, einer Aktion des Zentrums für Politische Schönheit, an der EU-Außengrenze – die sie einzureißen gedenken. Foto Paul Wagner

Kunst ohne Vorwarnung

Das Künstlerduo Wermke/Leinkauf und das Zentrum für Politische Schönheit über abgeschraubte Mauerkreuze, weiße Flaggen auf der Brooklyn Bridge und die Zukunft der Volksbühne im Gespräch mit M. Dell

von Mischa Leinkauf und Matthias Dell

Wir wollen über Kunst sprechen, die in den öffentlichen Raum geht und in der Tagespolitik ankommt. Vielleicht fangen wir mit einem konkreten Ort an, den Sie beide gut kennen: dem …

Foto: Paul Wagner

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Kommentar

Protagonisten

Gestern, heute, morgen

Thomas Freyers NSU-Stück „Mein deutsches deutsches Land“ gewinnt am Staatsschauspiel Dresden durch die „Pegida“-Demonstrationen makabre Aktualität

von Michael Bartsch

Der Heideknabe

Mit zwei Ensemblestücken eröffnet Andreas Döring seine Intendanz am umstrukturierten Schlosstheater Celle

von Mirka Döring

Kolumne

Ausland

Der Fluss Lena in der Nähe von Jakutsk. Foto David Baltzer

Läufer im Schnee

Der Schuss, der Schamane und die Weisheit der Frau – Das Akademische Sacha-Theater im ostsibirischen Jakutsk erzählt Geschichten aus der kältesten Stadt der Welt

von Dorte Lena Eilers

Wie läuft man durch unberührten Schnee? Durch dieses verwegene Weiß, das sich im Herbst über das Land legt und bis zum Sommer nicht weicht? Das in der Polarsonne glitzert wie …

Foto: David Baltzer

SCORES – Insert Tanzquartier Wien

X (all alone) / Material

Am 24. Oktober 2014 wurde am Ballhausplatz in Wien das erste Denkmal für die Verfolgten der NS-Militärjustiz in Österreich eröffnet. Die nationalsozialistische Militärjustiz verhängte während des Zweiten Weltkrieges mehr als …

von Olaf Nicolai

Look Out

Thiemo Strutzenberger. Foto Alexi Pelekanos

Wörter wie Körper

Thiemo Strutzenberger erforscht Sprache, indem er beim Spielen schreibt und beim Schreiben spielt

von Margarete Affenzeller

Wenn Thiemo Strutzenberger auf der Bühne steht und das Wort ergreift, dann muss man tatsächlich von einem „Ergreifen“ sprechen. Er holt den Text mit einem gewissen Druck aus der papierenen …

Foto: Alexi Pelekanos

Aktuelle Inszenierung

Auftritt

München: Nachhaltig verstörend

Münchner Kammerspiele: „Warum läuft Herr R. Amok?“ nach dem Film von Rainer Werner Fassbinder und Michael Fengler. Regie Susanne Kennedy, Bühne Lena Newton, Kostüme Lotte Goos

von Christoph Leibold

Die Kopfschmerzen von Herrn R. bereiten seinem Hausarzt: Kopfzerbrechen. Diagnose: unerklärlich. Der Doktor ist nicht der Einzige, dem die Ratlosigkeit ins Gesicht geschrieben steht. In Susanne Kennedys Inszenierung tragen die …

Stück

In meinem Alter rauche ich immer noch heimlich

In meinem Alter rauche ich immer noch heimlich Für meinen Sohn Azzedine Personen: Fatima, Masseuse, 50 Jahre Zaya, junge Fundamentalistin, 30 Jahre Madame Mouni, eine nach Frankreich Ausgewanderte, 50 Jahre …

von Rayhana

Magazin

Explosiver Rausch

Das 9. Festival Politik im Freien Theater in Freiburg thematisiert Freiheit als stets unerfüllte Sehnsucht

von Bodo Blitz

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Die Megacity

„54. Stadt“, ein Kooperationsprojekt vom Theater Oberhausen und dem Ringlokschuppen in Mülheim an der Ruhr, entwirft eine dystopische Vision für das Ruhrgebiet

von Friederike Felbeck

Mr. Sandman

Szenenwechsel: „Faza REM Phase“schlägt Schneisen durchs Traumdickicht

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Aktuell

Meldungen

■ Wilfried Schulz, Intendant des Staatsschauspiels Dresden, wird mit der Spielzeit 2016/17 als Generalintendant an das Schauspielhaus Düsseldorf gehen. Derzeit wird das Haus, das seit 2011 in einer Krise steckt, …

Aktuell: in nachbars garten

Gespräch