Vorwort und Dank
von Joscha Schaback
Erschienen in: Recherchen 158: Kindermusiktheater in Deutschland – Kulturpolitische Rahmenbedingungen und künstlerische Produktion (01/2021)
Dieses Buch ist aus meiner Biografie hervorgegangen. Ich habe zuerst als Theaterpädagoge und dann als Dramaturg in der deutschen Theaterlandschaft gearbeitet. Als Operndirektor in Heidelberg und Karlsruhe gehörte das Kindermusiktheater zu meinen Arbeitsschwerpunkten. Ich halte es für eine der aufregendsten und innovativsten Kunstformen der letzten 25 Jahre.
In der Praxis habe ich erfahren, wie schwierig es ist, diese Kunstform zu ermöglichen. Eigentlich ist das Kindermusiktheater beliebt – bei Kindern, Erwachsenen, Intendanten, Politikern und oft auch bei Lehrern. Warum ist es trotzdem so kompliziert, Musiktheater für Kinder regelmäßig und verlässlich zu produzieren? Meine Vermutung war, dass dies mit den Verhältnissen zu tun hat, in denen Kindermusiktheater entsteht. Welche Rahmenbedingungen bräuchte das Kindermusiktheater, um sich besser entfalten zu können?
Die Nähe des Autors zum Gegenstand kann seine kritische Distanz auf die Probe stellen. Zugleich ist die Erfahrung ein Vorteil, denn es soll in dieser Arbeit um einen praxisnahen Zugang zum Forschungsfeld gehen. Einblicke in die komplizierte Ressourcenverwaltung, Erkenntnisse über den Einfluss von Spielorten und Verständnis für die Einstellung zum Kindermusiktheater habe ich nur durch die konkrete Theaterarbeit gewinnen können.
Das Buch ist die Publikation meiner Dissertation Kindermusiktheater in Deutschland. Eine Untersuchung zu den kulturpolitischen Rahmenbedingungen, die ich im Dezember 2019 an der Universität Hildesheim verteidigte. Ich danke meinem Doktorvater Wolfgang Schneider für sein Vertrauen und für die beratenden Gespräche. Ich danke meinem Freund Ole Hruschka für seine Ermutigungen und für seine hilfreichen Hinweise. Harald Müller möchte ich für sein verlegerisches Engagement danken. Ich danke meiner Frau Esther Dreesen, die mir über Jahre den Rücken freigehalten hat. Ohne sie wäre der Text nicht entstanden.
Joscha Schaback im Juni 2020