Bitte zur Anprobe in die Schlosserei
Ein Gespräch mit Anna Viebrock
von Anna Viebrock
Erschienen in: Lektionen 6: Kostümbild (06/2016)
Anna Viebrock, Sie sind 1951 in Köln geboren und in Frankfurt am Main aufgewachsen. Wie kam es zu dem Berufswunsch Bühnen- und Kostümbildnerin?
Ich komme aus einer Familie, in der Literatur und Kunst eine große Rolle spielten. Obwohl ich damals in Frankfurt in einer interessanten Zeit ins Theater gegangen bin – Harry Buckwitz war Intendant im Schauspiel und Georg Solti GMD in der Oper –, hat mir vieles von dem, was ich gesehen habe, ästhetisch nicht gefallen und ich dachte, ich möchte das anders machen. Es gab aber auch wirklich gute Inszenierungen, besonders von zeitgenössischen Autoren. Wie ich explizit auf den Berufswunsch Bühnenbildner kam, weiß ich nicht mehr, weil ich gar nicht genau wusste, wie man das wird. Beim Abitur wurde man nach seinem Berufswunsch gefragt und ich habe geantwortet: Bühnenbildnerin. Das wurde in der FAZ abgedruckt, da standen unsere Namen mit dem Vermerk „Abitur bestanden“ und dann der Berufswunsch.
Aber es war Ihnen immer klar, wenn Theater, dann Bühnenbildnerin?
Am Frankfurter Theater war der Bühnenbildner Hein Heckroth, den ich mal interviewen durfte, und außerdem bin ich in die Abendschule vom Städel gegangen und habe Aktzeichnen geübt, um eine Bewerbungsmappe zusammenzustellen. Auch wenn ich keine Ahnung hatte, wie man Bühnenbildner...