Kay Voges, Sie haben in Dortmund nicht nur als Intendant Ihrem Theater die Digitalisierung auf die Fahnen geschrieben, sondern gleich auch noch eine Akademie für Theater und Digitalität gegründet, um das Theater „fit für die digitale Moderne“ zu machen. Vertrauen Sie nicht auf die Kompetenz der neuen Generation von Digital Natives unter den Theatermachern? Wo liegt die Notwendigkeit, es gezielt anzugehen?
Das hat weniger mit Vertrauen zu tun, sondern eher mit unserer Arbeit der vergangenen Jahre, in der wir verschiedenen Themen und Fragestellungen nachgegangen sind, die sich aus der umfassenden Digitalisierung von Arbeit, Leben, Gesellschaft und Politik ergeben haben. Wir haben eine ganze Reihe an Inszenierungen entwickelt, die im weitesten Sinne von einem digitalen mindset gespeist sind und sich durch digitale Verfahrensweisen und Technologien auf der Bühne auch anders erzählen.
Unsere Erkenntnis war die eines dreifachen Mangels: 1. Mangel an Zeit und Raum für die künstlerisch-technische Recherche von digitalen Technologien hinsichtlich ihres Einsatzes auf der Bühne, 2. Mangel an Personal und damit verbunden an Fachkenntnissen, der nur durch das Einbinden von Menschen, die bisher nicht an Theatern arbeiten, aufhebbar erschien, 3. Mangel an Geld für die Anschaffung spezieller Hard- und Software. Dies alles hebt die Akademie durch berufsspezifische Weiterbildung –...