„Ich bin der festen Überzeugung, dass gutes Handeln sich potenziert“, schreibt Konstantin Küspert zur Uraufführung seines neuen Stücks in seiner Geburtsstadt Regensburg, um sodann der eigenen Zuversicht einen gehörigen Dämpfer zu verpassen: „Leider, leider“ vermehre sich das gute nicht so stark wie das böse Handeln, das sich wie eine ansteckende Krankheit durch die Gesellschaft fresse. Wie die Pest eben. Womit der Zuschauer schon mal hinreichend eingestimmt wäre auf den düsteren Grundton von Küsperts Theatertext, dessen Handlung grundsätzlich die schlimmstmögliche Wendung nimmt. Oder besser: die Handlungen. Denngleich zu Beginn verzweigt sich der Plot in zwei Erzählstränge.
Beide drehen sich um einen Nachwuchsfußballer namens Georgios, den sein ehrgeiziger Vater zur Profikarriere quälen will. In einem Fall fügt sich der Junge, im anderen widersetzt er sich. Glücklich wird er so oder so nicht. Weg eins führt in die dritte Liga, in die Alkoholsucht und sogar (weshalb, wird nicht so recht klar) in einen Krieg, in dem Georgios zum Killer mutiert. Weg zwei endet nicht minder katastrophal: Georgios wird dem eignen Wunsch gemäß Kernphysiker, verschuldet als solcher aber einen Reaktorunfall.
Katrin Plötner inszeniert beide Unglücksszenarien als doppelte Instantapokalypse. Plastikfetzen vermüllen den Bühnenboden wie nuklearer Fallout oder Kriegstrümmer und sorgen im Handumdrehen für Weltuntergangsoptik. Den...