Theater der Zeit

1.1. Das Leibniz-Universum und die Selbstähnlichkeiten

von Sebastian Kirsch

Erschienen in: Das Reale der Perspektive – Der Barock, die Lacan’sche Psychoanalyse und das ‚Untote‘ in der Kultur (07/2013)

So, Nat’ralists observe, a Flea

Hath smaller Fleas that on him prey,

And these have smaller Fleas to bit’ em

And so proceed ad infinitum

Jonathan Swift, 17331

Ganz zu Beginn, in Kapitel I, habe ich den Zusammenfall von Oberfläche und Tiefe, mit dem die Barockforschung so verzweifelt kämpft, als »barocken Motor« bezeichnet. Die Bewegung, die dieser Antrieb erzeugt, lässt sich als selbstähnliche Dynamik charakterisieren: Beständig und quer durch die Disziplinen erzeugt der Barock Strukturen und Architekturen, die sich bis ins Unabsehbare selbst enthalten und in denen man, egal wie vergrößert oder verkleinert, immer wieder auf die gleichen Bauprinzipien trifft. Auf dem Feld des Theaters findet sich dieser Mechanismus am offensichtlichsten in der barocken Dramaturgie des »Spiels im Spiel«. In der Barocksprache, insbesondere der deutschen, bedingt er hingegen die immergleichen Versmaße, Tonfälle und Bilder – es ist ein Mechanismus der Selbstähnlichkeit, der dafür verantwortlich zeichnet, dass es in gewissem Sinn gleichgültig bleibt, ob man 10, 100, 1000 oder 10000 barocke »regelpoetische« Verse liest, da in jedem einzelnen alles schon immer enthalten scheint. Eben daraus resultieren die Beschreibungsschwierigkeiten mit dem barocken Drama.

Wie ist das inflationäre Auftreten der Selbstähnlichkeit um 1600 unter epistemologischen Gesichtspunkten zu bewerten? Vor dem Hintergrund der bisherigen...

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