Theater der Zeit

Akteure

Die Erfindung des Theaters aus dem Geist der Malerei

Achim Freyer wandert mit seiner unerschöpflichen Malwut zwischen den Kunstformen

Achim Freyer hat wie kein anderer bildender Künstler aus Deutschland das zeitgenössische Theater geprägt. Geboren 1934, studierte Freyer Malerei und Grafik, bevor er 1955 Meisterschüler von Bertolt Brecht wurde und als Bühnenund Kostümbildner arbeitete. 1972 übersiedelt er in den Westen und beginnt mit eigenen Arbeiten als Regisseur. Freyer inszeniert an den führenden Theatern weltweit und erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen, zuletzt den „Faust” für sein Lebenswerk. Er war Teilnehmer an der documenta 1977 und 1987. Von 1976 bis 2002 war er Professor an der Universität der Künste Berlin. Seit 2012 ist sein Berliner Kunsthaus mit umfassender Sammlung als Achim Freyer Stiftung öffentlich zugänglich.

von Johannes Odenthal

Erschienen in: Theater der Zeit: Bühne & Film – Superstar aus Neustrelitz (01/2023)

Assoziationen: Akteure Dossier: Kunstinsert Achim Freyer

Achim Freyer bei der Bemalung der Planen des Theaterzelts in Gutenstein im Sommer 2022. Die Inszenierungsarbeiten dehnten sich aus auf die Gestaltung des Theaters selbst sowie den Park mit von ihm konzipierten und bemalten Skulpturen aus BetonFoto: Mechthild Wilhelmi

Es war der erste Telefonanruf in seinem Leben. Er musste mit dem Fahrrad aus seinem Heimatdorf zur nächsten Telefonzelle am Stadtrand von Berlin fahren. Er wählte die Nummer vom Berliner Ensemble und am Telefon war Bertolt Brecht. Das war 1955. Bertolt Brecht nahm den studierten Grafiker Achim Freyer als Meisterschüler auf, aber nicht, um Plakate für das Berliner Ensemble zu machen. „Plakate machen, das können Sie schon! Werden Sie Meisterschüler bei mir am Haus.“ Die kurze Zeit bis zu Brechts Tod prägte Achim Freyers Verständnis von Bühne, Regie und Kunst. 1970 holt ihn Benno Besson an die Berliner Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. Sehr bald gehört Achim Freyer zu den innovativsten Theaterkünstlern der Gegenwart. Als dann „Clavigo“ in der Regie von Adolf Dresen am Deutschen Theater wegen angeblicher Konvergenzen mit der westlichen Popkunst in der Ausstattung von 1971 abgesetzt wird, konkretisiert sich die Entscheidung für Achim Freyer, die DDR zu verlassen. Das Theater war für Achim Freyer zur entscheidenden Möglichkeit geworden, sein bildkünstlerisches Denken und Arbeiten mit einem öffentlichen Publikum zu teilen. Indes waren die Ausstellungen seiner Werke immer wieder aus ideologischen Gründen geschlossen worden.

Mit seinem Nebenberuf, der Bühnenkunst, wird Achim Freyer in den Folgejahren weltberühmt. Immer ist er jedoch Maler,...

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