Aktuell
Ein Adieu
Barbara Riecke verabschiedet sich vom Schweizer Kurtheater Baden
von Elisabeth Feller
Erschienen in: Theater der Zeit: Hamburgische Dramaturgien – Amelie Deuflhard und Karin Beier (04/2016)
Assoziationen: Kurtheater Baden
Das 1952 von der Architektin Lisbeth Sachs geschaffene, 611 Plätze aufweisende Kurtheater Baden genießt nicht nur dank seines Glasfoyers einen besonderen Ruf. Den hat das Gastspielhaus auch programmlich. Über Jahrzehnte verantwortete die Theatergemeinde einen Spielplan, den die Präsidentin Regula Schweizer und die Spielplankommission erstellten. Seit 2002/03 obliegt diese Aufgabe der künstlerischen Leitung. Auf Sonja Kiefer-Blickensdorfer folgte 2007 Barbara Riecke, die zuvor lange in der Schweizer freien Szene tätig war. „Die Zeichen stehen auf Zukunft“, hatte sie verkündet – wohl wissend, dass diese kein Zuckerschlecken sein würde, denn das Haus hätte umgebaut und erweitert werden müssen. 2010 hätten die Bauarbeiten beginnen sollen, doch der Start dazu ist aufgrund einer Einsprache eines Nachbarn auch heute weiter ungewiss.
Sie wolle die Wiedereröffnung des Theaters noch erleben, hatte Riecke noch vor einigen Monaten betont. Aber nun verlässt sie Ende dieser Saison die Mehrspartenbühne, um sich in ihrer Heimatstadt Hamburg neu zu orientieren. Angetreten war sie in Baden, um einerseits die Tradition mit den Sparten Schauspiel-, Musik-, Kinderund Jugendtheater sowie Tanz weiterzuführen, andererseits um das Profil eines Hauses zu schärfen, das auch auf Fremdvermietungen angewiesen ist. Schärfen ja, aber wie? Mit Gegenwartsstücken und der verstärkten Zusammenarbeit mit Bühnen aus dem deutschsprachigen Raum. Riecke liebt das...