Peter setzt sich Ohrstöpsel ein und lässt einen sehr leisen Partyknaller platzen. Er liest seine Grabrede von einem Blatt Papier vor:
PETER
Ich möchte über Nostalgie sprechen.
Nostalgie ist eine Droge.
Sie macht die Vergangenheit leichter erträglich.
Du nimmst die Vergangenheit,
du schleifst sie ab.
Du machst daraus Möbel.
Du machst daraus etwas, das du an die Wand hängen kannst.
Ich möchte über Performance sprechen.
Performance ist eine Droge.
Sie macht Menschen leichter erträglich.
Du nimmst das Selbst,
du schleifst Teile davon ab.
Und du wirst real.
Du wirst es wert, in Erinnerung zu bleiben.
Und ich möchte über Trauer sprechen.
Aber Trauer ist schwer zu besprechen.
Das ist eine Grabrede.
Jede Aufführung ist sowohl eine Hochzeit ALS AUCH eine Beerdigung. Ein Zusammenkommen. Ein Hineingleiten in die Erinnerung. Vor Freund:innen und einigen seltsamen Fremden und Menschen, die vielleicht denken, sie kennen sich. Wie das Theater werden die Unternehmen für Hochzeiten und Beerdigungen wahrscheinlich ewig bestehen, tief verwurzelt in Traditionen, aber doch sich mit der Zeit verändernd, wenn auch langsamer, als es eigentlich logisch wäre. Z. B.: Warum sprechen Priester immer noch über Frauen als Eigentum? Warum sind queere Hochzeiten so geschlechtergeprägt? Warum trägt man Schwarz auf einer Beerdigung, wenn man...