Begrüßung
von Ingo Woesner
Erschienen in: Recherchen 127: Darstellende Künste im öffentlichen Raum – Transformationen von Unorten und ästhetische Interventionen (12/2017)
Auch noch mal von unserer Seite: Herzlich willkommen im Pfefferberg Theater, in Berlin-Prenzlauer Berg. Der Pfefferberg war lange Zeit ein Unort und in gewisser Weise ist er es immer noch. Der Pfefferberg ist ja nicht klassischerweise ein Kulturstandort –, was man auch immer darunter verstehen mag. Der Pfefferberg war und ist einer der ältesten Braustandorte in Berlin. 1841/42 hat ein Herr Pfeffer an diesem Ort – dieses Gelände war damals noch außerhalb der Stadtgrenzen Berlins – seine Brauerei Pfeffer gegründet. Hier gab es weit und breit kein einziges Gebäude, es war also auch damals ein Unort im Sinne eines noch nicht erschlossenen Raumes. Und Herr Pfeffer nahm eine Spitzhacke und einen Spaten, so stelle ich mir das immer vor, und hat gesagt: „Hier fange ich jetzt an, Bier zu brauen.“ Und auch wenn Bier und Theater vielleicht nicht so direkt zusammenhängende Themen zu sein scheinen, jedenfalls nicht vordergründig – auf dem Pfefferberg gibt es einen Zusammenhang dieser Themen, der sogar einen geschichtlichen Hintergrund hat.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nämlich haben die Besitzer der Pfefferberg Brauerei zeitgleich den Berliner Prater besessen. Für die von euch, die nicht aus Berlin sind, zum Verständnis der Hinweis: Der Berliner Prater ist...