Die Pflanze, die ich also bin
von Jayrôme Robinet
Als Weiterentwicklung meines Spoken-Word-Auftritts beim Respekttag 2024 transformiere ich die Unmittelbarkeit der Performance in einen Einakter, Die Pflanze, die ich also bin, ein Kammerspiel, das die Grenzen zwischen akademischem Diskurs und künstlerischem Ausdruck verwischt. Im Kontext der Publikation Challenge(d) Bodies – herausfordernde und herausgeforderte Körper in der zeitgenössischen Kunst soll die Diskussion über Körperlichkeit erweitert werden, indem die Grenzen zwischen Mensch, Tier und Pflanze poetisch erforscht werden. Im thematischen Rahmen der transgressiven Körper untersucht dabei das Stück, wie normierte Vorstellungen von Körperlichkeit durch die Konfrontation mit dem Nicht-Menschlichen – dem Tierischen und Pflanzlichen – herausgefordert werden können.
Ausgehend von Jacques Derridas philosophischen Betrachtungen in L ’Animal que donc je suis (Das Tier, das ich also bin) verschiebe ich die Perspektive weiter zur pflanzlichen Existenz. Die Reflexion wird in einen Dialog zwischen Mensch (PRaeY) und Katze (PURRFESSOR) eingebettet, der fundamentale Fragen nach Identität, Wahrnehmung und der gesellschaftlichen Kategorisierung von Körpern aufwirft. Die dialogische Form zwischen PRaeY und PURRFESSOR etabliert einen Raum für die poetische Erkundung ontologischer Fragen. Der Name PRaeY eröffnet dabei ein semantisches Feld zwischen Beten (pray) und Beutejagd (prey), eine Doppeldeutigkeit, die im Dialog über „die Bibel und den Biber“ konkretisiert wird. Diese sprachliche Verknüpfung offenbart die...