Es waren für das Publikum höchst anregende und für die Veranstalter erfolgreiche Tage: Die Ausgabe 2016 des Theaterfestivals Basel, die dritte unter der künstlerischen Leitung von Carena Schlewitt, schloss an die ersten beiden Austragungen gelungen an. Die 20 Produktionen aus 17 Ländern lockten während der 13 Tage 9000 Besucherinnen und Besucher. Die durchschnittliche Auslastung lag bei 82 Prozent.
Der große Zuspruch ist erst einmal bemerkenswert, denn die Festivalmacher haben nur wenige internationale Festival-Blockbuster-Produktionen aufs Programm gesetzt. Darunter „The Blind Poet“ der belgischen Startruppe Needcompany – eine geradezu prototypische Festivalproduktion mit spektakulären Bildern, schrägen Bühnenfiguren und fetziger Musik. Wirklich hängen blieben indes die weniger spektakulären Arbeiten, die inhaltlich und performativ umso mehr aufrüttelnde Erlebnisse vermittelten.
Ein – wenn nicht der große – Höhepunkt war das Einmannstück „Acceso“ des chilenischen Regisseurs Pablo Larraín mit dem herausragenden Schauspieler Roberto Farías. „Acceso“ ist ein Bühnen-Folgeprojekt von Larraíns Film „El Club“, der 2015 auf der Berlinale mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet wurde. Der Film beschreibt das Leben von fünf Padres, die des Missbrauchs von Minderjährigen beschuldigt werden und deshalb in ein abgelegenes Anwesen verbannt wurden. „Acceso“ erzählt nun auf der Bühne diese Geschichte aus Sicht eines Missbrauchsopfers neu.
Farías, der den szenischen Monolog...