Diese Geschichte führt uns aus Europa ins Kampfgebiet des sogenannten IS. Es ist die Geschichte von Michael, der von Wien nach Rojava reist, um als Kämpfer die Demokratische Föderation Nordsyrien, ein de facto autonomes Gebiet, gegen den IS, gegen das Assad-Regime, gegen die Türkei zu verteidigen. Autor Ibrahim Amir erzählt sie in seinem neuen Stück „Rojava”, erzählt von einem idealistischen Europäer, der mithelfen will, einen kurdischen Traum, ein „modernes, demokratisches System, ökologisch orientiert” aufzubauen. Am Volkstheater Wien hat Regisseur Sandy Lopičić sie uraufgeführt.
Nachdem 2016 die Uraufführung von Amirs Text „Homohalal” am Volkstheater kurzfristig abgesagt worden war und vergangene Spielzeit mit „Heimwärts” ein am Schauspiel Köln uraufgeführter Text in der kleinen Spielstätte Volx/Margareten zu sehen gewesen war, schaffte es „Rojava” nun auf die Bühne des großen Hauses. Dort hat Bühnen- und Kostümbildnerin Vibeke Andersen den Kriegsschauplatz als eine Art Stonehenge arrangiert: Zerbrochene Betonplatten und gekappte Strommasten bilden einen Halbkreis. Michael, den der Schauspieler Peter Fasching spielerisch auf sehr jugendliche Aufregung abonniert, steht dort mit Gitarrenkoffer und Weltverbesserungswunsch und trifft auf die Realität, also auf Krieg. „Entschuldige! Du bist, wie mir scheint, ein Opfer deiner Zwangsstörungen, du leidest am Helfersyndrom oder sowas Ähnliches. Oder hast du etwa Depressionen und willst dich...