Making Kin – Verwandtschaften schaffen
Erschienen in: CHANGES – Berliner Festspiele 2012–2021. Formate, Digitalkultur, Identitätspolitik, Immersion, Nachhaltigkeit (10/2021)
Viel hat sich in den letzten knapp vier Jahren am Gropius Bau verändert, und wir konnten uns mit den Themen der Kunst verändern. Gemeinsam haben wir neue Formate aufgebaut, über 15 Ausstellungen kuratiert und die Institution neu benannt – der Name „Gropius Bau“ steht auch für eine Loslösung von einer einzelnen namentlich genannten Person, dem damaligen „Martin-Gropius-Bau“ und somit dem Architekten des Gebäudes und soll so auch Platz schaffen für die unterschiedlichen Erzähler*innen der Geschichte der Institution. Bei allen Gedanken über die Themen unserer Gegenwart und was eine Institution der Zukunft sein sollte, sind viele Ansprüche, mit denen ich hier begonnen habe, geblieben. Auch in den Jahren zuvor hatte ich immer wieder das Glück und die Möglichkeit, gemeinsam mit Künstler*innen intensiv an Ausstellungen zu arbeiten, die zum Dialog einladen, inspirieren, verführen und herausfordern.
Vor dem Hintergrund der bewegten Geschichte des Hauses verstehen wir den Gropius Bau als offenen Rahmen für den Umgang mit verschiedensten künstlerischen Denkweisen und deren gesellschaftlichen Implikationen. Am Anfang haben wir einige architektonische Interventionen vorgenommen, um mehr Licht in das Gebäude zu lassen und es dem Denkmalschutz gemäß zu öffnen. Mein Wunsch war es, das Gebäude poröser wirken zu lassen, was geradezu unmöglich ist, aber ein Anliegen...