Zum Geheimnis einer über dreißigjährigen Dauerpräsenz gehört, sich nicht immer nur zeigen zu wollen, sondern sich auch verbergen zu können. Hans-Joachim Frank kann das sehr gut, dieses Zurücktreten ins Unsichtbare, um dann plötzlich wieder gut sichtbar da zu sein. Und verwundert stellt man fest: Er war ja nie weg.
Im Moment jedoch ist er gerade wieder unsichtbar. „Kommen Sie ins Berliner Theaterhaus Mitte“, hatte er am Telefon gesagt. Dort proben sie gerade die Wiederaufnahme von „Das Ende der SED“ aus dem Jahr 2012. In welchem Raum, das wisse er nicht, da müsse ich beim Pförtner fragen. Mache ich, aber der weiß von nichts. Kennt auch kein Theater 89 und keinen Hans-Joachim Frank, hat er nicht auf der Liste. Vielleicht wurde es unter einem anderen Namen angemeldet? Das kann gut sein. Seit Jahren proben sie hier, man kann sich hier problemlos für wenig Geld einmieten. Das sei ideal, weil die meisten Schauspieler des Theaters 89 in Berlin wohnen, auch wenn das Theater selbst 2015 weit aufs Land hinausgezogen ist und jetzt seinen Sitz in der Nordwestuckermark hat, im Ortsteil Naugarten in einem alten Bauernhaus, in der Dorfstraße 7. Klingt erst einmal nicht gerade nach künstlerischen Höhenflügen.
Ist der Aufsteiger von einst...