Immer wieder versuchen Theaterautor:innen gesellschaftliche Probleme in ihren Stücken zu erfassen. Oftmals fehlt dafür die Form, um die Vielschichtigkeit der Problemlagen darzustellen. Yannik Han Biao Federer gelingt dies im vorliegenden Stück auf bemerkenswerte Weise. Er erzählt leichtfüßig und mit viel schwarzem Humor vom Elend des modernen Arbeitsproletariats, vom Leben im Niedriglohnsegment. Auf seine Protagonisten trifft man in der Gastronomie, im Callcenter, in der Pflege. Ihnen begegnen die ewig Hungrigen für die es keine Sättigung gibt, aber auch Menschen, die in ihren eigenen familiären Problemen gefangen sind und natürlich die, die Pflege brauchen. Beide Seiten sind Opfer des Turbokapitalismus, der nicht nur die Menschen, sondern auch die Welt zerstört. Von Letzterem berichtet eine Katze in furioser Weise. Das Getriebensein der Menschen schlägt sich in der Sprache nieder, die von einem unglaublichen Rhythmus und einem großen Tempo geprägt ist. Ein gelungenes Gemälde der heutigen Gesellschaft, mehrdimensional und erstaunlich unterhaltsam. Man lacht und gleichzeitig bleibt einem das Lachen im Hals stecken.