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Erschienen in: Letzter Vorhang (05/2017)
Auf dem Tisch lag ein Baby. In der Frau, die den Schädel öffnete, erkannte ich beiläufig Mutter. Das Baby gab keinen Ton von sich. Da war nur das kurze Knacken beim Öffnen. An sich hatte Mutter Zeit ihres Lebens keinen Sinn fürs Praktische gehabt. Die beiden Schädelhälften waren mit Maiskörnern gefüllt. Ich wusste, dass ich essen musste. Es rutschte ganz leicht und schmeckte nach nichts.
Da läuteten Glocken. Sie läuteten mit dem ausdauernden Enthusiasmus, an den ich mich mittlerweile gewöhnt hatte. Als riefen sie zu einer Party. „Halleluja, Leute!“, schienen sie zu rufen. „Glotzt nicht so unromantisch! Ist das Leben nicht eine wunderbare Sache?! Also genießt die Tage gefälligst, die der liebe Gott für euch abgezählt hat!“
Der Mund stand offen, als erwarte er den nächsten Löffel Babymais. Allerdings brannte der Gaumen. Bestimmt von dem J&B letzte Nacht. Die Flasche stand in Reichweite auf dem Teppich. Es fehlte nicht mal ein Viertel. Zudem gab es daneben einen grauen Fleck, der gestern noch nicht da gewesen war. Das musste beim Einschenken passiert sein.
Während meine Zunge den Mundinnenraum erforschte, fuhr ich mit der flachen Hand über den verunreinigten Teppich. Die Schäden, die ich jeweils ortete, waren nicht weiter schlimm.
Außerdem tat...