Unsere Puppenwerkstatt
Erschienen in: Verfitzt und zugenäht! – 60 Jahre Puppentheater Bautzen (05/2021)
Einer der magischsten Orte eines jeden Puppentheaters ist und bleibt die Werkstatt.
Hier beginnt das Leben einer Puppe. Der Gedanke an Gepetto, der liebevoll seinen Pinocchio schnitzt, kommt auf, doch nicht immer geht es hier so romantisch zu. Je nach Puppenart und Materialauswahl müffelt es auch schon mal heftig nach Sprühkleber, ist die Luft voll Staub nach Schleifarbeiten, werden sich die Finger wundgenäht. Im Burgtheater liegt die Werkstatt gleich rechts von der Eingangstür des Hauses 7. Die Mitarbeiter*innen, die ihre Büros darüber haben, schleichen oft vor der Arbeit noch mal hinein, um einen Blick darauf zu erhaschen, wie die Puppen während des Bauprozesses entstehen. Dabei hebt sich durchaus auch des Öfteren die eine oder andere Augenbraue, denn nicht jedem ist vergönnt, was unsere Puppengestalter*innen dringend brauchen: Bei jedem Arbeitsschritt im Kopf zu haben, wie die fertige Puppe einmal aussehen soll ...
Wenn der „Tag der offenen Tür“ mal wieder im Burgtheater stattfindet, schauen Sie doch auch mal vorbei!
Von den circa fünf Neuinszenierungen, die wir pro Spielzeit produzieren, werden zwei bis drei von der festangestellten Puppenbauerin ausgestattet, zwei von Gästen. Früher war es durchaus üblich, dass Ausstatter*innen für Bühne und Kostüm verantwortlich zeichneten und lediglich Entwürfe für die Puppen zeichneten,...