Netzwerken: Klappern gehört zur Kunst
Kulturmanagement für Puppenspieler
von Susanna Poldauf
Erschienen in: Lektionen 7: Theater der Dinge – Puppen-, Figuren- und Objekttheater (10/2016)
„Ich möchte mich mit meinen Ideen beschäftigen, damit ich genau die Geste machen kann, die ich machen möchte. Gleichzeitig möchte ich eine Plattform für mein Werk schaffen, damit es nicht nur eine einsame Geste bleibt, die niemand wahrnimmt.“1
Diese Aussage stammt nicht von einem Puppenspieler, aber von einem der erfolgreichsten Bildenden Künstler unserer Zeit, Jeff Koons, in dessen Werk auch puppenartige Wesen eine Rolle spielen. Für Koons, der den Künstler gern mit einem Verkäufer vergleicht, ist es selbstverständlich, dass das Klappern zum Handwerk gehört, und der Erfolg gibt ihm Recht. Vielen Künstlern fällt es aber schwer, ihre Kunst mit den Maßstäben eines Produktes zu messen. Ihre Werke sollen für sich stehen und sprechen. Doch nicht immer spricht die Kunst so deutlich, dass ein mögliches Publikum oder potentielle Finanziers ohne Erklärung einen Zugang finden. Im Kulturmanagement-Unterricht ist das Formulieren eigener Ideen und das Entwerfen von Konzepten neben vielem anderem ein wichtiger Bestandteil.
Die Fachrichtung Puppenspiel gibt es seit 1971/72 an der HfS „Ernst Busch“, das Fach Kulturmanagement erst seit 2012. Die Einführung dieses Fachs war eine Reaktion der Verantwortlichen auf die veränderten Arbeitsbedingungen für Puppenspieler auf dem Arbeitsmarkt. Festanstellungen an staatlichen oder städtischen Puppentheatern und Theatern sind schon längst nicht...