Theater der Zeit

4.2 Der Bezug der Improvisation auf die Emotionsebene im rituellen Prozess der Proben

von Viktoria Volkova

Erschienen in: Recherchen 152: Zur Konstituierung der Kunstfigur durch soziale Emotionen – Probenarbeit von Dimiter Gotscheff, Thomas Langhoff und Thomas Ostermeier (12/2019)

Die rituelle Dimension der Theaterprobenprozesse mit ihrem vertrauten, fast intimen Charakter, ihren emotionalen Arbeitsatmosphären, der Herstellung zwischenmenschlicher Beziehungen, der Intakthaltung ritueller Symboliken, der gemeinsamen Suche nach den Komponenten der Aufführung – all diese Probedimensionen eröffnen weite Perspektiven für die Emotionsforschung, wobei Letztere in der Geschichte der Schauspielmethoden seit der Etablierung des Regietheaters eine zentrale Stellung einnimmt (vgl. dazu ausführlich Kapitel 5). Die Sozialität der Emotionen vom Standpunkt der rituellen Aktionen geschlossener Gruppen aus zu betrachten, ist meines Erachtens insbesondere für die Theaterwissenschaft, die Emotionssoziologie und die Schauspielmethoden von besonderer Relevanz. Meine These ist, dass alle Emotionen, die im Prozess des Probens unmittelbar zum Ausdruck kommen – ob sie nun von individuellen Akteuren ausgehen oder in gemeinsamen Aktionen auftreten –, als kollektive Emotionen zu gelten haben. Darüber hinaus vertrete ich die Auffassung, dass die Funktion dieser sozialen Emotionen in der Gestaltung der Kunstfiguren besteht. Um meine Ausführungen in eine soziologische Richtung zu leiten, greife ich im Folgenden zum einen die soziologischen Emotionstheorien von Emile Durkheim, Erving Goffman, Randall Collins und ihren Nachfolgern auf. Zum anderen spanne ich die Brücke zu den performativen Ausprägungen, die im Improvisationsvermögen der Schauspieler wurzeln und der Inszenierung ihre Struktur im Probenprozess verleihen.

Der Soziologe Emile...

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