„Das Fest der Himmelfahrt Mariae wurde im 15. Jahrhundert in Dieppe mit einer großen Schaustellung gefeiert. In der Kirche St. Jacques errichtete man im Chor eine Tribüne, deren oberer Teil bis an das Kirchengewölbe reichte; dieses war auf blauem Grund mit Steinen besät. Ganz oben auf diesem bühnenähnlichen Aufbau erschien, in einer Wolke thronend, Gottvater in Gestalt eines Greises. Rings um ihn flatterten Engel hin und her und empfingen seine Weisungen, wobei sie mit den Flügeln schlugen. Andere Engel bliesen, während die Orgel spielte, ihre Trompeten. Dies sei so geschickt geschehen, berichtet die Chronik, dass die Töne tatsächlich aus den Blasinstrumenten zu kommen schienen. Unterdessen ruhte die heilige Jungfrau auf ihrem Totenbett, umgeben von Sträuchern und Blumen. Zu Beginn der Messe kamen auf ein Zeichen Gottes zwei Engel, hoben Maria auf und trugen sie zum Himmel empor, so langsam, dass sie erst im Augenblick der Anbetung den Schoß Gottes erreichten. Während der Himmelfahrt hob die Marienfigur von Zeit zu Zeit Arme und Kopf, um ihr Verlangen, in den Himmel zu kommen, anzudeuten. Als man nach Beendigung des Gottesdienstes die Wachskerzen auslöschen wollte, schienen sich zwei Engel, welche sie angezündet hatten, dem zu widersetzen, wobei sie hin und her flogen. Dieses...