Als Matthias von Hartz 2013 das internationale Performance-Festival Foreign Affairs im Veranstaltungsreigen der Berliner Festspiele unter dem neuen Intendanten Thomas Oberender übernahm, ging es um die nicht geringe Aufgabe, das neu konzipierte Festival zu positionieren. Bereits 2012 hatte die belgische Kuratorin Frie Leysen mit der ersten Ausgabe ein spannendes Kontrastprogramm zum Vorgängerfestival spielzeit’-europa abgeliefert. Man halte sich dabei vor Augen, dass am HAU längst ein internationales Dauerprogramm etabliert war, die Schaubühne auf die Tradition ihres F.I.N.D.-Festivals zurückblickt und das Programm von Tanz im August Produktionen zeigt, die sich in Berlin dann nicht noch einmal präsentieren lassen. Hinzu kommen Veranstalter wie das Radialsystem und gelegentlich der Admiralspalast. Wahrscheinlich ist in keiner anderen europäischen Stadt über das ganze Jahr so viel internationales Theater zu sehen. Die Berliner Festspiele haben es sich dabei zur Aufgabe gemacht, internationale Großproduktionen zu bringen, also solche, die andere Institutionen aufgrund fehlender Mittel oder Logistik nicht schultern können, und dabei trotzdem nicht wie bloße Leuchtturm-Kuratoren auszusehen – sondern mit Überraschungen aufzuwarten.
Für diese Quadratur des Kreises hat von Hartz selbstbewusst einen ziemlich eigenwilligen Weg gefunden, der sich konsequent an aktuellen Performance-Entwicklungen orientierte, sodass im Verlauf von vier Ausgaben ein durchaus eigener Katalog entstand, dem eine große Offenheit zu...