Nackt
von Katharina Schmidt, Frank Schubert, Niken Dewers und Lena Perleth
Erschienen in: Recherchen 153: Wer bin ich, wenn ich spiele? – Fragen an eine moderne Schauspielausbildung (03/2021)
drei Stühle / drei Frauen / eine Vagina-Künstlerin / wähle eine Seite in ihrem Tagebuch / Tassel-Twirl-Tanz mit Nippelquasten / lauschen wir dem Orgasmus der Frau, die vor uns steht? / sie wachst sich den Intimbereich / sie zieht langsam ein langes Samtkleid aus / ich bin schön und dadurch privilegiert / das Essen einer Papaya ist Erotik / sie tanzt nackt und findet zu ihrem Körper zurück / nackt im öffentlichen Raum / familiäre und kulturelle Prägungen
Frank Schubert: Bei den Treffen der deutschsprachigen Schauspielschulen kann man darauf warten, dass sich die Studierenden auf der Bühne ausziehen. Das scheint ein großes Bedürfnis zu sein. Ihr habt euch entschlossen, es vertieft zu beleuchten.
Lena Perleth: Irgendwann wird eventuell von mir erwartet werden, dass ich nackt auf der Bühne stehe. Das war bei mir im Hinterkopf. Und ich war neugierig. Wie gehe ich damit um? Darin liegt auch ein Reiz.
Niken Dewers: Es stand für mich nicht um Vordergrund, dass ich da körperlich nackt sein werde. Es war für mich nicht das Bedürfnis. Ich wollte etwas zum Thema Körper machen.
Katharina Schmidt: Der Sinn des Projekts war nicht, dass am Schluss eine Performance herauskommt. In meinem Projektantrag ging es mir darum,...