Jetzt haben wir den Rhein verpasst!“, schreckt die Reiseführerin in spe aus ihrem eigenen Vortrag auf. Der nur spärlich gefüllte Reisebus hat gerade die Fleher Brücke zwischen Düsseldorf und Köln passiert, als das „fahrende Diskursprogramm“ einen Moment lang innehält und auf den mit viel Wasser gefüllten Fluss zurückblickt. Dann kehrt Barbara Vinken, Professorin für Allgemeine und Französische Literaturwissenschaft, zurück zu ihren Ausführungen über schöne Männerbeine, den überwältigenden globalen Erfolg des modernen Anzugs und die Beinfreiheit der Frauen.
Das Impulse-Festival, seit diesem Jahr unter der künstlerischen Leitung von Florian Malzacher, bespielt wie zuvor die vier Städte Bochum, Mülheim an der Ruhr, Düsseldorf und Köln. Die Neukonzeption des Festivals firmiert unter dem hinzugewonnenen Namen als Impulse Theater Biennale. Alle zwei Jahre sollen nicht mehr nur die wichtigsten Produktionen der freien Szene im deutschsprachigen Raum Fachleuten und Freiwilligen zugänglich gemacht werden. Es soll auch eine von einem interdisziplinären Beirat abgesegnete Auswahl der Kuratoren – ein Konglomerat von Gastspielen, Neuauflagen und Eigenproduktionen gezeigt werden. „Under the influence“ hieß das Motto, das in diesem Jahr „die Bedeutung nationaler Zuschreibungen und Identitäten“ beschreiben sollte und mit über 14 Produktionen an elf Spielorten und zehn Veranstaltungstagen aufging.
Das logistische Problem der Vernetzung zwischen den Städten wird durch...