Na, das ist aber mal, mit Verlaub, eine wirklich beschissene Situation: Mia, Bettie und Lore hocken auf einer Flughafentoilette, jede für sich in einem Kabuff. Da wird der Flughafen evakuiert. Terroralarm! Alle raus hier! Nur die drei Mädels sitzen in der Scheiße: Der herrenlose Koffer steht direkt vor ihren Kabinentüren. Weil sich das gefährliche Gepäckstück dann aber doch als harmlos herausstellt, kommen die drei mit heiler Haut davon. Als Erkenntnis bleibt ihnen: Angst kann ein geiles Gefühl sein. Vor allem, wenn sie sich als unbegründet erweist.
Aber sollen wir Mia, Bettie und Lore, Protagonistinnen in Laura Naumanns Stück „Demut vor deinen Taten Baby“ die Geschichte überhaupt glauben, die uns Nicola Trub, Anna Schumacher und Ines Hollinger mit offensivem Unschuldslächeln und funkelnden Flunkeraugen auftischen? Haben sie sich doch schon zu Beginn des Abends mit wild zusammenfabulierten Biografien aus dem Reich der Fantasie vorgestellt. Werden wir also nicht auch mit dieser verwegenen Flughafenstory verschaukelt?
Die wunderbare Bühne des Kleinen Theaters Kammerspiele Landshut (intim, aber mit ordentlicher Höhe, die jeder Aufführung Luft zum Atmen lässt) ist in Jochen Strodthoffs Inszenierung ein Kinderspielplatz. Vom Gebälk des umgebauten Stadels hängen tatsächlich drei Schaukeln herab, die den drei Schwestern im Geiste die Bewegungsfreiheit geben, ihre Begeisterung...