Der Knall bleibt ihm als erster Klang der Liebe in Erinnerung. Als es an der Kühltheke passiert, ist Jakob erstaunt darüber, welch feine Unterschiede es inzwischen im Quarksegment gibt. Über die feinen Unterschiede im wechselseitigen Aufeinandereinwirken von Akteuren oder Systemen weiß der Doktorand der Kommunikationswissenschaft gut Bescheid, erforscht er doch die Interaktionstheorie im Verhältnis zur Religionsphilosophie Martin Bubers, was aber „den Smalltalk nicht leichter“ macht, wie der Erzähler weiß. Im Supermarkt hat der als Kundenberater einer Bausparkasse jobbende Jakob nun buchstäblich rosige Aussichten: Auf dem Boden vor dem Kühlregal vermischt sich Sahne mit tiefgefrorenen Himbeeren, die eine schöne Unbekannte knallend hat fallen lassen.
Wären wir mit Autor Martin Heckmanns, der sein neues Stück mit dem hübsch verallgemeinernden Titel „Einer und Eine“ als Auftragswerk für das Mannheimer Nationaltheater geschrieben hat, nicht unter die intellektuellen Zweifler geraten, würde man den hollywoodschmonzettentauglichen Stückauftakt mit der „Liebe auf den ersten Blick“ beschreiben. Aber so einfach ist es nicht, auch nicht für Grete, die an ihrer Magisterarbeit über den frühen Rilke feilt und nebenher Bedienungsanleitungen aus dem Französischen übersetzt. Die Arbeit macht sie trotz schwelenden Jungakademikerelends gerne, sie hilft ihr aber nicht über Wortfindungsstörungen im zwischengeschlechtlichen Verlegenheitsdialog hinweg.
Im Studio des Werkhauses muss Schauspielerin Sabine...