Beim 40-jährigen Jubiläum meiner Bühne kleines spectaculum im Jahr 2013 listete ich auf, dass in der vergangenen Zeit 25 Produktionen entstanden waren, daneben Szenenprogramme, theaterpädagogische Projekte, Gemeinschaftsinszenierungen, Mitarbeit an Filmen, Regieaufträge, außerdem Vorstandsarbeit in Puppenspielvereinen. Die Zeit war schnell verflogen von der Gründung 1973 bis dahin!
Für mich als Freiberuflerin gab es auch mit Beginn der Altersrente keinen Grund aufzuhören: Ich spielte noch immer gerne und ich erhielt gute Resonanz. 2014 beschloss ich dann aber doch, dass „Des Kaisers neue Kleider“ meine letzte Neuinszenierung gewesen sei. So sehr ich die Auftritte liebte, umso mehr „stresste“ mich das Drumherum: die Fahrten und Staus auf der Autobahn, die Gepäckschlepperei, Unzulänglichkeiten der Aufführungsräume und Feilscherei um Honorare. Gerne habe ich die Stücke mit Partner oder Partnerin gespielt, aber oft war ich als Solospielerin unterwegs.
Ich machte mir Gedanken, wie und wann ich aufhören will. Nachfolger*innen für die Bühne gab es nicht. Unsere Kinder hatten sich für andere Berufe entschieden; vielleicht waren wir auch ein abschreckendes Beispiel durch die Unsicherheit im freien Beruf: Vater Bühnenbildner, Mutter Puppenspielerin, beide viel unterwegs und ständig mit dem Theater befasst.
2016 schrieb ich dann an meine Auftraggeber und teilte ihnen mit, dass das kommende Jahr meine letzte Spielzeit...