Theater der Zeit

Thema

Ästhetische Diffusion. Wie kann es gelingen, Puppenspiel und Objekttheater als Wissen und Kunst weiterzugeben?

Die Puppen in anderen Händen

Double hat erfahrene Künstler*innen gefragt, wie es gelingen kann, Puppenspiel- und Objekttheaterkunst an eine nächste Generation weiterzugeben. Die Antworten sind vielfältig, widersprüchlich, imaginär und konkret. Genauso, wie sich der Generationenwechsel im Feld eben gestaltet. Katy Deville vom Théâtre de Cuisine sieht sich im Prozess der Übertragung an die nächste künstlerische Generation als „anwesende Partnerin“. An der Seite zu stehen, nicht davor oder dahinter, das ist die Art von Präsenz, die sie über all die Jahre versucht hat zu entwickeln. Jean-Pierre Larroche von Les Ateliers du Spectacle sagt, eine Übertragung passiert einfach so im kollektiven Tun zwischen älteren und jüngeren Puppenspieler*innen - ohne Plan und ohne Vorgaben. Warum sollten wir uns also dafür interessieren? Neville Tranter berichtet von seinen ersten Erfahrungen mit Puppenspiel und von seiner Verantwortung und seiner Freude, sein Puppenspiel-Wissen als Lehrer an die nächste Generation weiterzugeben. Und Ilsebyll Beutel-Spöri vom kleinen spectaculum erzählt vom Ende des Spielbetriebs und der pragmatischen Übergabe ihrer Puppen an jüngere Kolleg*innen. Die machen etwas ganz Eigenes daraus.

von Ilsebyll Beutel-Spöri

Erschienen in: double 42: Kultur erben – Generationenwechsel im Theater der Dinge (11/2020)

Assoziationen: Puppen-, Figuren- & Objekttheater Tim Sandweg Meike Wagner Katja Spiess

Beim 40-jährigen Jubiläum meiner Bühne kleines spectaculum im Jahr 2013 listete ich auf, dass in der vergangenen Zeit 25 Produktionen entstanden waren, daneben Szenenprogramme, theaterpädagogische Projekte, Gemeinschaftsinszenierungen, Mitarbeit an Filmen, Regieaufträge, außerdem Vorstandsarbeit in Puppenspielvereinen. Die Zeit war schnell verflogen von der Gründung 1973 bis dahin!

Für mich als Freiberuflerin gab es auch mit Beginn der Altersrente keinen Grund aufzuhören: Ich spielte noch immer gerne und ich erhielt gute Resonanz. 2014 beschloss ich dann aber doch, dass „Des Kaisers neue Kleider“ meine letzte Neuinszenierung gewesen sei. So sehr ich die Auftritte liebte, umso mehr „stresste“ mich das Drumherum: die Fahrten und Staus auf der Autobahn, die Gepäckschlepperei, Unzulänglichkeiten der Aufführungsräume und Feilscherei um Honorare. Gerne habe ich die Stücke mit Partner oder Partnerin gespielt, aber oft war ich als Solospielerin unterwegs.

Ich machte mir Gedanken, wie und wann ich aufhören will. Nachfolger*innen für die Bühne gab es nicht. Unsere Kinder hatten sich für andere Berufe entschieden; vielleicht waren wir auch ein abschreckendes Beispiel durch die Unsicherheit im freien Beruf: Vater Bühnenbildner, Mutter Puppenspielerin, beide viel unterwegs und ständig mit dem Theater befasst.

2016 schrieb ich dann an meine Auftraggeber und teilte ihnen mit, dass das kommende Jahr meine letzte Spielzeit...

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