Sie sind schnoddrig, quietschkomisch und sentimental, haben das Herz auf dem rechten, also linken Fleck und die Berliner Schnauze so voll, dass sie überläuft. Die Rixdorfer Perlen sind drei Freundinnen knapp unter/über vierzig, die in ihrer Stammkneipe Zum Feuchten Eck in Berlin-Neukölln den Lauf der Welt, die Liebe, das Leben allgemein, die Schnäpse und Neukölln im Besonderen erörtern. Für alles finden sie einvernehmliche Lösungen, „aber uff uns hört ja keener!“. Das Publikum schon. Es lacht und johlt und kriegt sich kaum mehr ein. Doch das beeindruckt die Damen nicht. Es ist sowieso das falsche Publikum – „Zu viele Brillenträger heute“ –, schließlich machen sie Kieztheater. Ihr Kiez ist natürlich der beste und umarmt alle Nationalitäten, nur die aus Lichterfelde-West haben es schwer. Und auch ein mütterliches „Du, der ist aus Westdeutschland, sei nett zu ihm“ kann ziemlich vernichtend sein.
Marianne Koschlewski (Britta Steffenhagen), Besitzerin der Kneipe, macht ihr Lokal angesichts der Hipster-Invasion, die den Kiez überschwemmt, zur Wärmestube für die Erniedrigten und Beleidigten und zur Bastion althergebrachter Neuköllner Traditionen und Trinkfestigkeit. Ihre Freundinnen Jule (Inka Löwendorf), Animierdame mit der Sehnsucht nach der großen Liebe, und Miezeken (Johanna Morsch), Putzfrau mit dem Sinn fürs Praktische, helfen ihr nach Kräften – und...