The Disasters of War – Arminius
von Brith Gof und Mike Pearson
Erschienen in: Wir haben es einfach gemacht! – Reisen in internationale Theaterwelten (07/2024)
Mitte der Achtzigerjahre schuf die walisische Theatergruppe Brith Gof, bei der ich als Regisseur arbeitete, eine Reihe von Performances nach Francisco de Goyas großartigen und furchtbaren Bildern Die Schrecken des Krieges. Diese Bilder vermögen noch immer zu schockieren. Sie zeigen Not und Leid nicht nur der Soldaten, sondern auch der Zivilbevölkerung während und nach dem Spanischen Unabhängigkeitskrieg gegen Napoleon: Menschen ballen sich zusammen in Angst, Hunger, Protest und Trotz ...
Auf die Darstellungsformen von Brith Gof hatten diese Radierungen schon seit Längerem Einfluss gehabt. Sie boten uns als Gruppe eine konkrete Basis bei der Entwicklung unserer Bildsprache, indem wir die abgebildeten Haltungen und Positionen und das Zusammenspiel von Fanatismus und Widerstand nachahmten. Zugleich entdeckten wir ihren Wert für die Zusammenarbeit mit anderen: Sie stellten einen klaren Ausgangspunkt und Fokus zur Verfügung für die Arbeit mit Kollegen unterschiedlicher Nationalität und Sprache, mit verschiedenen stilistischen Prioritäten und Anliegen. Wir arbeiteten mit Studenten in Argentinien und Venezuela; wir machten Produktionen mit dem Grenland Friteater – über Okkupation und Verrat – und mit Dance Wales – über Vertreibung. Und wir kamen nach Bielefeld ...
Das Theaterlabor kannten wir seit einigen Jahren als Kollegen aus der Szene des sogenannten Dritten Theaters. Aber nichts...