Magazin
Wenn Menschen Geschichte schreiben
„Die Rückkehr des Dionysos“ – Eine Hommage an den Regisseur Theodoros Terzopoulos in Delphi
Erschienen in: Theater der Zeit: Franz Rogowski: Der Schmerz des Boxers (09/2018)
Vor einer atemberaubenden Kulisse aus Bergen, sattem Grün, roter Erde und uralten Gesteinen im antiken Theater von Delphi, nur drei Stunden entfernt von Athen, herrscht Ruhe. Ganz in diesem Sinne strotzt „Die Rückkehr des Dionysos“, eine Hommage an den international gefeierten griechischen Regisseur Theodoros Terzopoulos und dessen dreißigjährige Theaterarbeit, nicht etwa von Feuerwerk und ohrenbetäubenden Feierlichkeiten. Sie gleicht vielmehr einer Reise zum Herzen der Stille. In einer globalisierten, modernen Kultur, die den Lärm der Medien und sozialen Netzwerke, von Werbung und Politik zu bevorzugen scheint, ist die Stille nicht mehr ganz so einfach zu finden. Im besten Fall verursacht sie lediglich Unbehagen; im schlechtesten Fall wird sie gefürchtet.
In der Kulisse von Delphi jedoch eignet sich die hier herrschende Stille hervorragend für eine Auseinandersetzung mit der Musik, den Skulpturen, Fotografien und Körpern, aus denen sich diese Hommage an den Regisseur Theodoros Terzopoulos zusammensetzt. Eine komplementäre Sprachlichkeit entsteht, die, durch die verschiedenen Beiträge von Akademikern und Künstlern ergänzt, schließlich unsere Ohren und Augen erfüllt.
Ich bin in ganz besonderem Maße jenen Schauspielerinnen und Schauspielern dankbar, die ihr Schweigen hinter der Bühne gebrochen haben, um uns von ihren Erfahrungen mit Terzopoulos und seiner Schauspielmethode zu erzählen. Ihre Berichte, verfasst auf Griechisch, Russisch,...